Plötzlich, nachdem die Autobahn nach urigen Wegen und verwachsenen Pfaden längst vergessen war, tauchte wie eine unüberwindbare Mauer plötzlich eine monströse Brücke über einem malerischen Tal auf. "Die gehört hier sicher nicht hin." Die Widerstände tschechischer Naturschützer gegen dieses Projekt werden auf dieser Fahrt immer verständlicher. Die D8 führt nicht entlang der Elbe, sondern sie durchschneidet durch eine neue Trasse einen relativ geschlossenen, besonders schützenswerten, Landschaftsraum (Naturschutzgebiet). Derartige Talbrücken haben wir natürlich auch bei Dresden. Sie stellen sicher noch den geringsten Eingriff in das Talsystem dar.
Weiter geht es nun aufwärts zum Haupzug des Gebirges. Hier sind die Ausläufer bis Ústí durch kleine Feldparzellen mit trennenden Gebüschstreifen geprägt. Diese ökologisch wertvolle Gestaltung bietet auch ein einmaliges Naturerlebnis. Diesen Abschnitt habe ich in besonderer Erinnerung, da mir diese Gestaltung und Wegführung sonst noch nirgends begegnete. Ein Symbol heiler Welt. Hier war dann auch der letzte Auslößer zur ernsthaften Kritik. Als die nächste Hecke durchfahren war folgte ein jeher Bruch. Scharf durchschnitt hier die mindestens vier spurige Trasse das Feld. Sie trennt nun für alle Zeit was bisher eine Einheit darstellte. Hier denkt man schon an: "Karl den Käfer", als einfachsten Vergleich. Unerwartete Begegnungen dieser Art sind oft am schockierendsten. Die Einbettung dieser Trasse in die Landschaft nimmt ein weiteres Stück Lebensraum und wir werden uns wieder daran gewöhnen. Wohl dem der hier schon vor ein paar Jahren sein durfte.
http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%A1lnice_8