Samstag, 31. Dezember 2011

Silvesterlauf Babisnauer Pappel 2011

Babisnau. 31.12.2011. Achtung: KEIN WETTBEWERB ! Dies ist eigentlich nicht als Warnung, sondern eher als schöne Einladung zu sehen. In langjähriger Tradition findet der Lauf unter dem Namen: "Wendelauf um die Babisnauer Pappel" statt. Dabei gilt es pünktlich um 11 Uhr an der Pappel zu sein. Vom Laufsportladen erhält jeder eine Urkunde (Abgestempelt am 21. Juni 2009 ?? ...Sommersonnenwende?) und heißen Glühwein. Ehrlicherweise muss erwähnt werden, dass die Wanderer und Spaziergänger in der Überzahl waren. Und die kürzeste Wegstrecke bei Anreise mit dem Auto nur 800 Meter beträgt. Das milde Wetter lockte auch entsprechend viele Gäste an. Aber viele Wandergruppen nutzen das Ziel als schöne Jahresabschlusswanderung mit einem Start vom Dresdner Stadtrand. Da die Pappel über mindestens vier selbstgestaltete Rundtouren erreicht werden kann, werde ich auch in den folgenden Jahren pünktlich in Laufschuhen vor Ort sein. Die Laufrunde 2011 führte von Nickern durch den Gebergrund bis Golberode (Grüner Punkt) und anschließend bis nach Burgstädtel (Roter Punkt), wo ein Wanderweg (Gelber Punkt) in das Lockwitztal führt. Auf der Straße geht es dann zu den beiden Hügeln des Trutzsch, von dem der Blick ins Schönfelder Hochland und zur Frauenkirche reicht. Nun waren es nur noch wenige Minuten bis zum Ausgangspunkt am Schloss Nickern. Streckenlänge: 14 km. Gesamtzeit: 1:56 h. Laufzeit: 1:25 h. Die "Babisnauer Pappel (*1808)" an ihrem exponierten Standort war nach 30 Minuten erreicht. Die Strecke verlief als Dreieckslauf über weitere hölzerne Streckenpunkte. Am Weg standen die "König-Albert Eiche (*1898)" und die "Burgstädtler Linde (*ca. 1570)".

Montag, 5. Dezember 2011

59 km beim "Prager Hunderter"

Prag. 3.12.2011. Schon 2010 hatte ich Interesse die 100 km nach Prag zu laufen. In diesem Jahr habe ich nun die halbe Strecke in Angriff genommen, da ich Freitag nicht schon da sein konnte. Ziel war es daher wenigstens die ganze Strecke zu rennen und bei Tageslicht anzukommen. Natürlich sind 2000 hm auf 59 km Wegstrecke kein Pappenstiel und mir fehlen auch Vergleichswerte. Es war dann um 19 Uhr schon lange dunkel und ich bin auch eine kurze Strecke gelaufen. Aber der Reiz dieser Veranstaltung liegt darin, eine schöne Gegend mit Zeit zum Schauen kennenzulernen. Ich hatte erwartet, dass 11 Uhr ein Start der Kurzstrecken ist aber die meisten waren beim Kontrollpunkt in Slapi schon am Ziel der Nachtwanderung und warteten auf den Bus. Oder sie liefen nach kurzer Pause den zweiten Abschnitt der 110 km Strecke. Daher machte ich mich in Ruhe fertig und lief dann mal um 11:16 Uhr los. Es waren eigentlich noch einige Starter für die 59 k gemeldet. Aber die waren wohl längst schon unterwegs. Zum Glück ist der Hunderter keine Massenveranstaltung mit Gedrängle sondern es ist eher eine Großfamilie am Start. Daher gibt es keinen ätzenden Läuferstau und man trifft doch in regelmäßigen Abständen auf Gruppen und Alleingeher. Dies ist wichtig um auf dieser Streckenlänge auch durchzuhalten. Ich merkte gleich, dass ich gut in Form war. Trotzdem war Vorsicht angesagt weil beim ersten ernsten Bergablauf gleich die Oberschenkel verkrampften. Gewohnheitsmäßig lief ich das aus. Die ersten 10 km vergingen wie im Flug. Schon folgte der erste Kontrollpunkt in einer Gaststätte. Für Knödel und Bier war es aber entschieden zu früh. Daher schaute ich nur auf die Teller der Anderen und nach einer Erfrischung ging es weiter. An der Staumauer war der Verpflegungspunkt für einen anderen Lauf. Die „echten“ Läufer kamen uns genau entgegen und ich zweifelte ein wenig daran auf dem richtigen Kurs zu sein. Unsere Strecke führte jetzt in den Wäldern oberhalb der Moldaustaustufe bis zu einem Kontrollpunkt mit der besten Aussicht der Tour. Von oben schaut man auf einen Moldaubogen an dessen Hängen es vorher in Flussnähe am Fels unter anderem durch einen kleinen Felstunnel ging. Im weiteren Verlauf zeigte der Charakter der Strecke, als Berglauf mit 2000 hm seine Wirkung. Bis zum Ziel ging es immer wieder empfindlich bergauf. Ohne Stöcke wurde das zunehmend zur Qual ohne dynamische Bewegung. Die 42 km dauerten über 4:30 Stunden. Inzwischen gab es schon eine Gulaschsuppe nach 30 km. Aber insgesamt empfand ich die Pause als kurz. Dennoch dauerte es ewig, bis ich die Teilnehmer einholte, die bei meiner Ankunft an der Gaststätte gerade loswanderten. Nun wurde es bald dunkel und die Bedingungen waren völlig anders. Trotz GPS lief ich an einem Abzweig mehrfach in die falsche Richtung. Daher gab ich es auf zu laufen und schloss mich der Gruppe an, die mich inzwischen ein- und überholt hatte. Alles andere wäre Energieverschwendung gewesen. Wie auch bei meinem ersten echten Hunderter zeigte sich wieder, dass es Unsinn ist Nachts allein zu gehen. Es braucht mehr Augen und Lampen um alle Wegweiser zu bemerken. Die Zeit der Höchtgeschwindigkeit beginnt in dem unwegsamen Gelände bei Sonnenaufgang und endet mit Einbruch der Dunkelheit. Später schloss dann noch jemand auf aber er konnte sich nach dem Überholen auch nicht absetzten. Erst als sich die Strecke wirklich auf wenige Kilometer dem Ziel näherte wagte ich noch einmal schneller zu laufen. Die Anzahl der weißen Pfeile an den Bäumen war ja sehr groß. Fast bis zum Ziel in einem Wohngbiet mit Hochhäusern am Rande von Prag, ging es aber weiterhin durch den Wald. Vor Erreichen urbaner Umgebung kam noch ein Hang mit umgestürzten Bäumen, die nur mit Zuhilfenahme der Hände überklettert werden konnten, im Anstieg zu meistern. Endlich war das Ziel erreicht. Ich war nicht so müde und geschafft wie die Anderen nach den 20 Stunden die seit ihrem Start am Freitag vergangen waren. Aber es reichte vollkommen und bin am überlegen ob ich die „Kurzstrecke“ 2012 wieder laufe. Bei einem Start um 8:30 wäre die Zielankunft bei Tageslicht knapp möglich.
Die Verpflegung im Ziel war königlich und für die Mühe und den Aufwand einer Veranstaltung die mich wieder begeisterte kann man nur danke sagen. Wer selbst schon einmal als Helfer bei einer Veranstaltung dabei war, weiß was allein das Warten an den Kontrollpunkten oder die Streckenfindung und -markierung über 100 km bedeuten.
Die Nachwirkung der Belastung für den Körper nach 59 km berglauf in 7:45 Stunden bestanden in zweitägigen abklingen von angenehmen, weil ungefährlichen, Muskelschmerzen im Oberschenkel. Am Sonntag morgen war auch Fußgymnastik nötig, da die Bänder im laubbedeckten Gelände mit versteckten Wurzeln und Steinen recht stark belastet wurden. Möglicherweise helfen da knöchelhohe Schuhe.
http://dalkovepochody.cz/ps.htm