Mittwoch, 31. März 2010

Erst einmal sehen!

Dienstag, 30. März 2010

17. Heinrich-Zille-Lauf

Radeburg. 27.03.2010. Wie soll man einen Lauf nennen? Gut gewählt wurde in Radeburg der Name des wohl bekanntesten Sohnes des Städtchens: Heinrich Zille. Die ersten Runden unter diesem Namen wurden schon 1981 gedreht. Nach längerer Pause wurde er vor ein paar Jahren wiederbelebt und erfreut sich offensichtlich wachsender Beliebtheit.
Für mich war die 5,3 km Runde als Auftakt der Frühjahrsläufe angesetzt. Ungewöhnlich nervös war ich auf der Anfahrt. Meine Mitfahrer durften dann anstatt aufputschender fröhlicher Popmusik, das einzig wirksame Mittel zur Blutdrucksenkung, die einzigartige Musik von Antony Hegarty genießen (Link). Gut eingestellt ging es dann zur Startnummernausgabe. Die nie sprachlose, nette Moderatorin unterhielt die Zuschauer und ankommenden Sportler auf das Beste. Eine halbe Stunde war für das Organisatorische, das Umziehen und Warmlaufen ausreichend. Die freundlichen Feuerwehrleute und kundige Läufe gaben beim Einlaufen noch letzte Infos zur Streckenführung. Aufgrund der Gewittergüsse vom Freitag war die einfache 10,7 km Runde nicht zu laufen. Daher liefen die Zehner unsere fünfer Runde zweimal und konnten erst in der zweiten Runde ihre Konkurrenz ausmachen. Die fünf Freunde des Schützenvereins gaben mit ihrem lauten Schuss das Startsignal. Geduldig warteten wir auch die Ladeprobleme ab. Die Strecke war flach mit einer Steigung über die Autobahnbrücke. Etwas windig wurde es auf der Kleinnaundorfer Straße außerhalb der Wälder. Nach zweimal 10 Minuten war es aber schon geschafft und ich war der Erste unter der Dusche.
Das der sächsische Landtagspräsident und ehemalige Kultusminister Matthias Rößler auch ein Freizeitläufer ist war eine Überraschung. Er gewann in seiner Altersklasse und gratulierte allen Platzierten persönlich bei der Siegerehrung. Zu erwähnen sind auch die Pokale. Die Gesamtsieger nahmen eine Postdistanzsäule mit Aufdruck mit nach Hause. Ähm...natürlich im Maßstab der "kleinen sächsischen Schweiz". "Glaspokale" gab es für die Altersklassensieger.

Dienstag, 23. März 2010

Laufen fürs Läuten

Dresden. 21.03.2010. Wohltätigkeit und Laufen hat bei uns in Deutschland noch eine geringe Verbreitung. Spontane Aktionen, wie Laufen für Haiti stellen dabei keine nachhaltige Entwicklung dar. Dabei sollte eine Spende auch so spontan wie das Unglück an eine Organisation unseres Vertrauens erfolgen. Die Verbindung eines normalen Laufes mit der Option der normalen Teilnahme als Freizeitläufer ist sicher der goldene Weg. Denn es ist auch schwer eine Organisation oder ein Vorhaben zu finden, dass viele Spender vereint. Beim Halbmarathon in Prag, gibt es zum Beispiel gleich eine ganze Liste möglicher Empfänger. Gleichsam gibt es sportliche Charity Veranstaltungen in England bei denen neben dem Lauf ein besonderes Rahmenprogramm exclusiv für Spender geboten wird. Die über Jahre kontinuierliche Arbeit führt dort zu einer Verankerung der Anliegen mit einem verbindenden Element in der Öffentlichkeit. Der Slogan: "Laufen fürs Läuten" stellt als eine Neuerung beim Citylauf Dresden eventuell die Weichen zur Umorientierung.
Warum das nötig ist scheint ja auf der Hand zu liegen. Der Lauf wurde wie im letzten Jahr bei schönsten Wetter gestartet und der Regen in der letzten Runde für die schnellen Halbmarathonis wirkte sicher beflügelnd. Das war also kein Grund für Beschwerden. Genörgelt wird auch immer. Aber der Lauf war durch ein paar fragliche Organisationsentscheidungen geprägt. In diesem Jahr gab es eine Rekordteilnahme aber auch viel Unmut über die Durchführung. Der Ruf nach Wasser war wohl der lauteste...daher auch der Regen am Mittag.
Welcher der Teilnehmer war an einer Rekordzeit durch eingekaufte Läufer interessiert? Dennoch wurde das in Berichten vorab als Abstrich bemerkt und außerdem scheint der Wegfall von Sponsoren den Lauf zu gefährden (lt. Aussage der Org. in der Presse). Mit Spannung werde ich also die weitere Entwicklung verfolgen können. Sicher wird etwas passieren. Warum wurde eine Aufbewahrungsgebühr für Kleidung erhoben?
Möglicherweise braucht Dresden doch einen Supermanager wie Herrn Köhler um dort wo es hakt etwas Farbe hereinzubringen. Immerhin war dies der Lauf um den Pokal unserer Oberbürgermeisterin. Nur gesehen habe ich Frau Helma Orosz dort noch nie.
Bei dem Spendenlauf in zwanzig Minuten (eigenen Zeitnahme) auf 3,3 km, locker die Innenstadt zu umrunden war jedenfalls eine lohnende Alternative. Gelaufen bin ich die, weil meine Anfrage vom Januar bis heute nicht beantwortet wurde. Der Zufall schafft aber die schönsten Erlebnisse.

Dienstag, 16. März 2010

Zeitreise im Skisport

Bedřichov. 13.03.2010. Von einer Zeitreise kann man bei jeder langen Tour sprechen. Gefühlt ist man nur Minuten unterwegs. Tatsächlich vergehen derweil Stunden obwohl das Ziel noch räumlich fern ist. Nostalgisch war auch das Fehlen von gespurten Loipen und ausgefahrenen Routen. Das sollte die Vorausetzung zum schnellen Fahren der geplanten langen Skitour sein. Schneefall, Nebel und Wind sorgten dafür, dass die Spur nach kurzer Zeit wieder verweht war. Wetterbedingt musste die Strecke verlegt werden und verlief nun meist unterhalb der Kammlinie durch die etwas windgeschützten Wälder. Das Isergebirge sollte mit dem Riesengebirge verknüpft werden. Die Ideallinie schien über Polen zu verlaufen. Sie war an diesem Sonnabend aber nicht zu fahren. Daher musste die Variante entlang der Grenzlinie von Jizerka nach Harrachov gefahren werden. Diesen Weg hatten dann auch schon einige Skifahrer vorgespurt. Daher war die seichte Abfahrt, entlang des windgeschützten, malerischen Isertales, die reinste Entspannung und eine lohnende Ausweichroute. Die volle Wucht des Winters blies dann nach dem Aufstieg zu den baumfreien weißen Wiesen der Elbquelle wieder in das Gesicht.
Die richtige Ausrüstung macht das Wetter zu einem geringen Problem. Daran zu denken beginnt man erst, wenn einem die Vergangenheit begegnet. Ein paar tschechische Nostalgie-Freaks waren gerade diese Tage mit ihrer authentischen Ausrüstung aus Anno 1920 unterwegs. Ihre Militärkleidung bestand zum Großteil aus Baumwolle und musste über Nacht dringend getrocknet werden. Wer einmal erfahren durfte wie sich nasse Baumwolle bei Frost in eine Rüstung verwandelt, kann sich vorstellen wie beschwerlich das Gehen damit ist. Zur Fortbewegung dienten natürlich gut gewachste original Holzski mit Seilzugbindung. Das bedeutet auch, sehr auf den Weg achten zu müssen. Die Ski könnten schließlich bei einem Sturz oder einer Senke mit ungünstigen Radius schnell brechen. Die Spitze kann dann nur noch eine Skihütte zieren. Das Wetter am Sonntag Morgen war so unangenehm, dass viele erst einmal in der Hütte blieben und der Rest kein Kleidungsstück im Rucksack lassen wollte. Also blieben nur noch die besten Wünsche für die Zeitreisenden. Langsam wurde dann alles vom Nebel verschluckt und nur die Stangenmarkierung führte sicher durch das Nichts.

Dienstag, 9. März 2010

Schneekoppe: 1602 m

Harrachov. 6.03.2010 Um halb sechs Uhr abends war es geschafft. Bei Nebel und Wind war der mit 1602 Metern höchste Berg des Riesengebirges erreicht. Der Aufstieg über den Westgrat, war ohne Steigeisen recht rutschig und beschwehrlich. Die Ski blieben gleich im Depot, nahe des Schlesierhauses, im Schnee vor dem Wind versteckt. Von Ausichten konnte man an diesem Tag nicht sprechen. Also konnten nur die zahlreichen Bauten auf dem Berg abgegangen werden. Dazu gehört die Meteo-Station auf polnischer Seite,eine Holzkapelle und als neues Gebäude die Post auf tschechischer Seite.Der Abstieg war dann durch die Ketten am Weg leicht, schnell und relativ kontrolliert durch schlittern auf den Schuhsohlen zu schaffen. Insgesamt dauerte der Abstecher von der Wiesenbaude reichlich zwei Stunden. An dem klaren Sonntag Morgen konnte man dann die Schneekoppe auch sehen. Bei Sonne waren die -14°C auch erstaunlich angenehm. Es blieb dann auch auf der Kammtour bis Harrachov so schön.

Dienstag, 2. März 2010

25. Šumavský skimaraton

Kvilda. 28.02.2010. Im Böhmerwald fand das vierte Rennen der Partia Direct SkiTour statt. Der böhmische Winter hatte in dem Gebiet um Kvilda für ausreichend Schnee für die über zwei Tage stattfindenden Skiläufe der verschiedenen Techniken gesorgt. Für die 43,5 km in der klassischen Technik wurde um 10 Uhr die die Strecke freigegeben. Die Teilnehmer waren auf drei Wellen verteilt und starteten alle zur selben Zeit. Der Startbereich verengte sich nach den ersten hundert Metern auf knapp 2,50 Meter Breite und am bald folgenden Abzweig mußten die Läufer rücksichtsvoll ihren Platz in der Schlange erkämpfen. Der folgende lange Anstieg sorgte dann allmählich für Luft zwischen den Skiläufern. Durch meist dichte Wälder ging es über ein lebhaftes Profil mit nur selten gerade verlaufenden Wegen. Dadurch sah ich nur die nah vor mir laufenden Sportler. Nach den verschneiten Matten bei Modrava kam schon die zweite Verpflegungsstelle mit den warmen Getränken und festen Energiespendern. Zum kauen blieb kurz danach kaum Zeit. Die Strecke ging nun 5 Minuten so steil bergauf, dass man allen ernstes nur im Grätenschritt herauf kam. Für mich war an dieser Stelle schon alles aufregende vorbei. Wegen den Regenschauern die bis eine halbe Stunde vor Start anhielten hatte ich vorsorglich eine Regenjacke übergezogen. Aber schon nach zwanzig Minuten war ich so überhitzt, dass ich erst die Mütze absetzte und als das nicht half, auch noch Jacke und Fleecehandschuhe auszog und an einer Fichte deponierte. Kurz danach folgte die wunderbarste Reaktion des Tages. Nachdem mein Skistock unglücklich umgeknickt wurde und bei jeder Belastung kniegelenkähnliche Bewegungen vollführte fragte ich die nächste Helferin nach einem Ersatzstock. Kurzentschlossen gab sie mir einem von ihren Stöcken. Dankbar konnte ich nun weiterfahren. Wenn auch mit einem 10 cm kürzeren Stock an der linken Hand aber trotzdem überglücklich.
Nach dem Anstieg hatte man nun endlich die Februarsonne im Gesicht und auf der Strecke. Kurz vor Horská Kvilda kam dann die steilste Abfahrt des Tages die ich nach kurzer Besichtigung vom Samstag her kannte. Bei abendlichen Frost erschien sie als nur schwer ungebremst fahrbar. Bei den Verhältnissen mit Temperaturen um die fünf Grad Celsius ging es aber doch problemlos. Einige Stellen sorgten sogar für den unangenehmen Verzögerungseffekt, der einen, zumindest gefühlt, aus den Schuhen zu schleudern scheint. Vier mal wurden Straßen gequert und Helfer sorgten mit Schaufeln für genügend Schnee zum überwinden der Asphaltdecke. Nach der letzten Zwischenzeitnahme und Verpflegung in einem kleinen Skistadion waren schon die letzten knapp 10 Kilometer angebrochen. Alle Steigungen sind da fast schon überwunden und es geht seicht abwärts zum Zieleinlauf. Die digitalen Lettern zeigen rot die erreichte Wertung. Im Ziel hat man dann eine gutes Gefühl. Die echten Erfahrungen und der Reiz des Ganzen liegt aber auf dem gerade zurückgelegten Weg. Nach reichlich Tee musste nun noch der Chip gegen eine Essenmarke getauscht werden. Die Suppe wurde exklusiv durch die mit Armeefahrzeugen angereisten tschechischen Rekruten bereitgestellt. Zur Siegerehrung erhielten die ersten Drei der Klassen, Pokale und Medaillen. Der Sieger der 672 Platzierten, Tomás Jakoubek (Jablonec n.N./Cz) kam mit einer Zeit von 2:30:23.2 durch das Ziel. http://www.skisumava.cz/main.aspx