Dienstag, 2. März 2010

25. Šumavský skimaraton

Kvilda. 28.02.2010. Im Böhmerwald fand das vierte Rennen der Partia Direct SkiTour statt. Der böhmische Winter hatte in dem Gebiet um Kvilda für ausreichend Schnee für die über zwei Tage stattfindenden Skiläufe der verschiedenen Techniken gesorgt. Für die 43,5 km in der klassischen Technik wurde um 10 Uhr die die Strecke freigegeben. Die Teilnehmer waren auf drei Wellen verteilt und starteten alle zur selben Zeit. Der Startbereich verengte sich nach den ersten hundert Metern auf knapp 2,50 Meter Breite und am bald folgenden Abzweig mußten die Läufer rücksichtsvoll ihren Platz in der Schlange erkämpfen. Der folgende lange Anstieg sorgte dann allmählich für Luft zwischen den Skiläufern. Durch meist dichte Wälder ging es über ein lebhaftes Profil mit nur selten gerade verlaufenden Wegen. Dadurch sah ich nur die nah vor mir laufenden Sportler. Nach den verschneiten Matten bei Modrava kam schon die zweite Verpflegungsstelle mit den warmen Getränken und festen Energiespendern. Zum kauen blieb kurz danach kaum Zeit. Die Strecke ging nun 5 Minuten so steil bergauf, dass man allen ernstes nur im Grätenschritt herauf kam. Für mich war an dieser Stelle schon alles aufregende vorbei. Wegen den Regenschauern die bis eine halbe Stunde vor Start anhielten hatte ich vorsorglich eine Regenjacke übergezogen. Aber schon nach zwanzig Minuten war ich so überhitzt, dass ich erst die Mütze absetzte und als das nicht half, auch noch Jacke und Fleecehandschuhe auszog und an einer Fichte deponierte. Kurz danach folgte die wunderbarste Reaktion des Tages. Nachdem mein Skistock unglücklich umgeknickt wurde und bei jeder Belastung kniegelenkähnliche Bewegungen vollführte fragte ich die nächste Helferin nach einem Ersatzstock. Kurzentschlossen gab sie mir einem von ihren Stöcken. Dankbar konnte ich nun weiterfahren. Wenn auch mit einem 10 cm kürzeren Stock an der linken Hand aber trotzdem überglücklich.
Nach dem Anstieg hatte man nun endlich die Februarsonne im Gesicht und auf der Strecke. Kurz vor Horská Kvilda kam dann die steilste Abfahrt des Tages die ich nach kurzer Besichtigung vom Samstag her kannte. Bei abendlichen Frost erschien sie als nur schwer ungebremst fahrbar. Bei den Verhältnissen mit Temperaturen um die fünf Grad Celsius ging es aber doch problemlos. Einige Stellen sorgten sogar für den unangenehmen Verzögerungseffekt, der einen, zumindest gefühlt, aus den Schuhen zu schleudern scheint. Vier mal wurden Straßen gequert und Helfer sorgten mit Schaufeln für genügend Schnee zum überwinden der Asphaltdecke. Nach der letzten Zwischenzeitnahme und Verpflegung in einem kleinen Skistadion waren schon die letzten knapp 10 Kilometer angebrochen. Alle Steigungen sind da fast schon überwunden und es geht seicht abwärts zum Zieleinlauf. Die digitalen Lettern zeigen rot die erreichte Wertung. Im Ziel hat man dann eine gutes Gefühl. Die echten Erfahrungen und der Reiz des Ganzen liegt aber auf dem gerade zurückgelegten Weg. Nach reichlich Tee musste nun noch der Chip gegen eine Essenmarke getauscht werden. Die Suppe wurde exklusiv durch die mit Armeefahrzeugen angereisten tschechischen Rekruten bereitgestellt. Zur Siegerehrung erhielten die ersten Drei der Klassen, Pokale und Medaillen. Der Sieger der 672 Platzierten, Tomás Jakoubek (Jablonec n.N./Cz) kam mit einer Zeit von 2:30:23.2 durch das Ziel. http://www.skisumava.cz/main.aspx