Dienstag, 27. April 2010

13. Oberelbe-Marathon

Dresden. 25.04.2010. Die schönste Marathonstrecke Deutschlands führt ohne Zweifel von Königstein nach Dresden. Wenn uns Petrus dann noch mit solch grandiosen Wetter beschenkt, sollten auch wir Läufer unser bestes geben. Am Sonntag trug ich dann aber nicht symbolisch den Sandstein über die Marathonstrecke nach Dresden. Den traumhaften Lilienstein, die strahlende Morgensonne auf die Basteibrücke, die Gans und Lokomotive (Felsformationen bei Rathen) sowie den Lauf durch die schmucke Altstadt von Pirna konnte ich als Läufer beim Halbmarathon nicht erleben. Aber die 21,1 km vom ehemaligen Industriegebiet von Pirna in die ehemalige Residenzstadt Dresden mit ihrer unverwechselbaren Silhouette ist nicht minder ein Erlebnis der Extraklasse. Den Blick auf die Elbschlösser hatte ich an diesem Tag allerdings nicht. Denn seit Höhe Pillnitz standen immer mehr Zuschauer an der Strecke. Und die Begeisterung erreichte am Blauen Wunder und dem Fährgarten Johannstadt ihren Höhepunkt. Und kurz vor dem Zieleinlauf im Heinz-Steier Stadion peitschten die Cheerleader der Dresden Monarchs die Läufer nochmals für die letzten 100 Meter im Stadionoval an. Medaillen, Getränke und Nudeln gab es dann im Ziel. Duschen und umkleiden konnte man sich direkt in den Kabinen des Stadions oder in der Eissportarena nebenan. Die Urkunden wurden sofort ausgedruckt und ein buntes Ergebnisheft kommt sicher bald mit der Post.
Kurz noch einmal eine Rückblende zum Start und auf die Strecke. Drei Minuten vor dem Startschuss hatte ich meine Position eingenommen. Das bedeutet in meinem Fall unendlich viel Zeit und viel zu früh. Aber was soll es. Eigentlich wär ich noch viel eher dort aufgeschlagen. Nur leider musste ich wegen einem Werkzaun durch die Massen der 2144 Läufer von hinten nach vorn. Nun ja, als pünktlich 9:15 Uhr der Lauf frei gegeben wurde wusste ich schon wann ich im Ziel sein werde. Bedanken kann ich mich nur noch bei höherer Stelle, dass es auch so geklappt hat. Den ganzen Lauf hatte ich dann eine stabile 4:15 Pace halten können. Gleich am Anfang ging es rasant bergab durch eine Unterführung zum Elberadweg. Dort erreichten alle Läufer recht hohe Geschwindigkeiten. Die folgende lange Gerade war dann ideal zur Aufteilung des Feldes. Nun hatten alle ihre Gruppe für die ersten Kilometer gefunden. Mindestens bis zur halben Strecke hatte ich eine stabile Läufergruppe um mich. Froh war ich aber auch über Läufer die nach vorn davon liefen. Besonders freute ich mich dabei auch über die zahlreichen Läuferinnen unter Ihnen. Zunehmend wirkte natürlich die steigende Sonne. Inzwischen war es schon 10:15 Uhr und zwei Drittel geschafft. Da sicher nicht jeder seine 2 Liter Wasser am Morgen getrunken hat veränderte sich die Leistungsbereitschaft etwas. Nach den Verpflegungspunkten lief ich dann kurz etwas langsamer um allen die Möglichkeit zu geben wieder auf zu schließen. natürlich habe ich auch Wasser genommen. Die Lichtenauer Becher sind mir doch die liebsten. Aber so etwa ab 16 km wird es gewöhnlich härter und der Körper möchte eigentlich nicht mehr freiwillig weiter. Diese Phase vergeht aber meist nach ein paar Schritten. Leider fielen jetzt Gruppen von vorn zurück. Aber jeder Meter den sie dann noch mit mir liefen gab mir die Gewissheit das ihnen sicher ein persönlicher Rekord bevor stand. Am Terrassenufer lag das Ziel dann fast vor den Laufschuhen. Das es hier dann noch zu lockeren Gesprächen mit Läufern kam verblüffte mich dann doch etwas. Scheinbar war das Laufen auch für andere der pure Genuss. Die Zieluhr zeigte mir dann bei letzten Schritt in roten Ziffern die 1:30 h. Meine Zeit. Erst jetzt konnte ich alle Ballaste ablegen und eine herrliche Zufriedenheit genießen. Für mich war das ein einmaliges Erlebnis. Ich gratuliere allen zu ihren Leistungen.
Und natürlich gab es einen Streckenrekord. Lennart Sponar lief den HM in 1:07:46 h. Klasse.