Röhrsdorf. 17.04.2010. Zum Wilisch sollte es schon immer einmal gehen. Und an diesem Wochenende sollte der Weg nun zur ersten offiziellen Erkundung des Berges mit dem Mountainbike vor die Tore Dresdens führen. Duathlon verkehrt muss die Aktion wohl genannt werden. Also: 17 km Rad fahren zur Anreise. Anschließend die 9,6 km Laufen im Wettkampftempo. Und da nur die Langstrecke über den Wilisch verläuft, war der Berg das erste Ziel auf der Heimfahrt. Am Ende kamen da auch noch einmal 48 km zusammen. Eigentlich wollte ich mit dem Laufen an diesem Wochenende aussetzen. Aber 50 Minuten zusehen und auf die Läufer warten wollte ich dann doch nicht. Schließlich hat so ein Lauf, mit immerhin 33 Jahren Tradition schon einen gewissen Klang in der Region. Die Strecke wurde zwar über die Jahre oft gewechselt und mit Streckenlängen und Startorten experimentiert. Aber, dass muss ja kein Nachteil sein, so lange der Namensgeber noch auf der Hauptstrecke erlaufen wird.
Der Sonnabend bot dann den ganzen Tag bestes Sonnenwetter und lockte Läufer und Zuschauer nach Röhrsdorf in den Hof eines ehemaligen Gutes. Um zehn Uhr wurde die 29,6 km Strecke gestartet, auf der Johann Gehrisch in einer Zeit von 1:51:50 mit vier Minuten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten durch das Ziel lief.Zehn nach zehn Uhr liefen wir dann durch den Torbogen des Hofes auf die 9,5 km. Gleich nach dem Start ging es steil bergab. Hier ließen sich einige wahre Flügel wachsen und die Schuhsohlen knallten furchterregend auf den Asphalt. Am anschließenden Anstieg kam dann wieder Ruhe in den Läuferpulk und das Feld zog sich gemächlich auseinander. Da ich die Strecke überhaupt nicht kannte verlor ich allmählich etwas die Orientierung und hatte nach den vielen Richtungswechseln das Gefühl, mich immer weiter vom Ziel zu entfernen. Die Streckenposten machten ihre Arbeit natürlich sehr gut. Sie waren an allen wichtigen Stellen postiert und durch ihre einheitliche Kleidung erkennbar. Und spätestens an dem Punkt, wo ich mich an einer Gabelung für die 29,6 km oder die 9,5 km Strecke entscheiden sollte war klar, dass es wieder zurück ging. Souverän lief das Duo vom Skiverein auf der ganzen Strecke an der Spitze, die anfangs aus fünf Läufern bestand. Von denen denen nach und nach drei abfielen. Ob dem Drittplatzierten die persönliche Radbegleitung nun mental über seinen toten Punkt geholfen hat ist schwer zu beurteilen. Kurz nach dem Abzweig verließen wir die bis dahin über Straßen verlaufende Strecke und es ging die letzten km an einem Bachlauf durch crossiges Terrain. Dort blieben dann die eingenommenen Platzierungen erhalten und außer zwei Spaziergängern war um mich herum keiner zu sehen. Der Schlussanstieg war mir dann ein wahres Vergnügen. Bei Kuchen und Tee hatte ich dann doch noch ausreichend Zeit als Zuschauer den letzten Schubs auf der "steilen Wand von Röhrsdorf" zu geben.