Die anderen Staffel trainierten auch noch fleißig auf den letzten Drücker. Stolz erreichten die Gymnasiasten Zeiten knapp über fünf Minuten für eine Runde. Dabei brauchten manche Kamikaze-Läufer nur zwei Sätze pro sieben Stufen. Wer sich unterschiedliche Personen beim Treppen steigen vorstellt kommt schnell dahinter, das ein Schüler dabei kaum einzuholen ist. Folgerichtig gewannen die Staffeln der Gymnasien auch die ersten zwei Platzierungen vor unserer Staffel.
Ganz anders war die Einstellung der Alleingänger. Gerade, am Freitag abend, war der Schweizer Läufer: Marco Summermatter zum lockeren Besichtigen der Treppe unterwegs. Sein längster Lauf dauerte bisher 10 Stunden und war hundert Kilometer lang. Die reichlich 80 Kilometer am Spitzhaus will er mit ihren 100 Runden schaffen aber die Steigungen sind auch für ihn schon beeindruckend. Ein anderer Läufer, dem Treppenläufe zur Passion geworden sind trat gleich mit mehreren Handicaps an. Sein Arm war nach einem Mountainbike Unfall bandagiert und weitere Verletzungen machten ihn so kurz vor dieser extremen Strapaze zu schaffen. Sein Tipp war auch, jede Stufe zu benutzen und besonders abwärts wenig Energie aufzuwenden und zu regenerieren. Alles Gute konnte ich ihm für sein Ziel wünschen, 24 Stunden zu laufen und weder unter Zeitdruck noch mit einer bestimmten Anzahl Runden hinterher zu laufen.
Bis zum Start stimmten sie sich eher mental auf die Herausforderung ein.
Marco schaffte seine 100 Runden dann als erster und eine Stunde schneller als Ulf Kühne, der seine eigene Bestzeit, beachtlich um eine Stunde verbessern konnte. Ich hoffe er läuft auch zum 7. Lauf wieder mit. Ob ich zum Treppenläufer werde kann ich nicht sagen. Jedenfalls war eine Runde eine gute Erfahrung und erst einmal vollkommen ausreichend. In der Nacht war die Treppe nicht so kontrolliert zu laufen. Dadurch lief ich automatisch verhalten abwärts, da ich auch die 24 h Läufer nicht bedrängen wollte. Auf der abfallenden Geraden kam ich dann auf eine viel zu hohe Geschwindigkeit. Es waren so 24 km/h wie ich nachher feststellte. Ich musste daher zur engen Wende hin unbedingt langsamer werden. Aufwärts lief es dann ganz gut mit zwei Stufen je Schritt. Bis zum Ausstieg war ich dann jedoch an einen Punkt angelangt an dem ich nur noch eine Stufe nehmen konnte. Die Schlussgerade zur Staffelchip-Übergabe, nach 5:41 Minuten, war dann wieder Erholung. So etwa muss wohl auch ein Alleingänger den Lauf empfinden. Nur eben in Zeitlupe (Slow motion).