Mělice. 5.06.2010. Sich für einen Halb-Ironman in der ersten
Juniwoche anzumelden ist schon recht gewagt. Aber die Wetterkapriolen der letzten Wochen waren wie weg geblasen. Bis zu 30°C sollten an diesem Wochenende erreicht werden.
Es ging also mal wieder nach Tschechien zu einem tollen Triathlonbewerb. Der Veranstaltungsort lag in der Nähe von Pardubice an der Elbe. Start- und Zielbereich befanden sich an einem klaren Kiessee, in dem die 1,9 km, in zwei Runden geschwommen wurden. Die Sonne brannte zur Startzeit, um 11 Uhr schon merklich auf dem Schwimmanzug. Nach dem Startschuss ging es geordnet in das kühle Wasser. Ideal war der Kurs mit dem gleichen Abstand zum Ufer zur Orientierung. Nach meiner geplanten Zeit ging es zur Wechselzone. Hier hatte ich dann etwas mit dem Anzug zu kämpfen, da ich unbedingt mit einer Sportuhr schwimmen mußte. Der Anzug war also vom Körper abgestreift aber die Uhr hielt ihn am Handgelenk und m
ich für
unglaublich lange drei Minuten in der Wechselzone. Aber die Zeit sollte wieder beim Radfahren aufgeholt werden. Die Radstrecke ging über drei Runden mit einer Verpflegungsstelle. Zwei Anstiege machten den Kurs dann anspruchsvoll für die Beine. Somit büßte ich weitere Minuten auf meine Zielzeit ein. Angenehm war die Landschaft in Ostböhmen. Kleine Dörfer, einige freie Abschnitte und lange Fahrten durch Laubwälder sorgten für Abwechslung und natürlich für schattige Minuten. Die Organisatoren setzte sehr auf Kontrolle. Daher bekahm auch ich schon in der ersten R
unde meine Zeitstrafe und durfte zusehen wie die erkämpften Plätze vorbei fuhren. Klar, dass ich das nicht einsah und eigentlich darauf hin verärgert das Rennen beenden wollte. Ich fuhr am Berg wegen rückwertigen Fahrzeugen etwas in den Bereich meines Vordermannes hinein. Da es auch andere traf schien es wenigstens gerecht zu sein. Die Strecke war gut abgesichert aber nicht für den Verkehr gesperrt. Daher kamen oft Autos entgegen. Bei dem Blick auf die Uhr machte ich mir keine Sorgen, da ich ja meine Laufzeiten kenne. Zur Nahrungsversorgung
nutzte ich nur die Riegel und Bananen an der Labestation. Flaschen nahm ich nicht entgegen und nach 90 km hatte ich nur etwa 3/4 Liter Iso-Mix aus meinen Flaschen getrunken.
Der zweite Wechsel ging dann zügig und das Laufen schien leicht zu werden. Die ersten 500 Meter gingen so als wäre gerade ein 10 Kilometer Lauf gestartet wurden. Der fehlende Fahrtwind ließ die Körpertemperatur aber rasch steigen und ich setzte meine Kappe ab und nahm Tempo heraus. Nun passierte dass, was sich schon oft bei kurzen Bergläufen gezeigt hatte. Der gerade
Schenkelmuskel begann sich zu verselbständigen und fühlte sich, rückartig, kurz wie ein Drahtseil an. Hinsetzen und massieren, dass war die einzige Möglichkeit. Denn Dehnen schien das Problem noch zu verschlimmern. Nach etwa fünf Minuten lief ich langsam wieder an und hielt mein Invalidentempo über die restlichen 20 km. An jeder der vier Wasserstellen trank ich reichlich und hielt auch an. Dadurch nahm ich viel von der Wegstrecke wahr. Wir liefen drei Runden um einen benachbarten See und durch das Start-Ziel Gelände. Die Waldwege waren
noch von dem Regen der letzten Woche durchnässt aber, trotz einiger Pfützen, gut zu laufen. Eine zweite Rüge bekam ich von den Reveries wegen meiner hinten hängenden Startnummer. Zum Anzählen ertönt dabei immer der Pfiff mit einer Trillerpfeife. Echt genial. Am Ende hatte ich mich so stabilisiert, dass ich noch einmal den letzten Kilometer zügig lief und etwa fünf der unzähligen Läufer die mich überholten stehen ließ. Der Grundsatz nach allen Möglichkeiten zu suchen und das Rennen zu Ende zu bringen hat sich auch hier als richtig erwiesen und ich empfinde absolut keine Enttäuchung. So
gesehen ist auch mein Ergebnis gut und die Medaille und das Finisher T-Shirt habe ich durchaus verdient. Auch wenn ich eine gelbe Karte gezeigt bekam. Nun durfte auch gefeiert werden. Das meinte auch die Bongo Truppe und so spielten sie die ganze Nacht bis zum Morgengrauen.
Als Ansatzpunkt für weitere Wettkämpfe steht die Verbesserung der 100 Meter Schwimmzeit um einige Sekunden und die Bestätigung meiner gewohnten Richtzeiten im Laufen und Radfahren. Außerdem werde ich die Wettkampfernährung bei langen Strecken sicherer planen. müssen.
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