Dienstag, 29. Dezember 2009

35. Crosslauf Hoher Schneeberg

Děčín. 26.12.2009. Am zweiten Weihnachtsfeiertag trafen sich 58 Läufer am Stadion des ASK Děčín. Viele Sportler laufen traditionell die anspruchsvolle Strecke mit einer Länge von immerhin knapp 25 km. Der Start um 10 Uhr ist so gewählt, dass gute Läufer nach zwei bis drei Stunden mittags zurück sind. Bei Temperaturen die auf dem Berg bei -6° C lagen und gefrorenen Boden, mit zum Teil bis zu 12 cm Schnee bedeckten Wegen, war die Strecke recht anstrengend. Die vereisten Teilstrecken und Sandsteinstufen meisterten alle Teilnehmer unfallfrei.
Nach dem Startschuss setzte sich das Feld elbabwärts in Bewegung und nach Querung der Eisenbahnstrecke Dresden-Prag ging es beständig aufwärts, aber die Läuferschar zog sich nur langsam auseinander. Ein kurzer Ausflug der Führenden in die falsche Richtung wurde rechtzeitig durch einen ortskundigen Läufer korrigiert. Die Strecke war durch ihren Verlauf nach Wegmarkierungen und zusätzlichen gelben Bändern, an unklaren Abschnitten gut zu finden. Der Anstieg wurde zunehmend steiler und die Strecke winterlicher. Der sonnige Tag bot eine herrliche Fernsicht auf dem Gipfelplateau. Nachdem das Bergziel am Turm erreicht war ging es Retoure. Und leichtfüßig abwärts laufend begneten sich nun die Läufer auf etwa einem km Wegstrecke. An dem Verpflegungspunkt gab es nun erst einmal Schwarzen Tee und Bananen. Übrigens habe ich mich inzwischen an den Tee gewöhnt und es war der Beste in meiner internen Jahreswertung. Die weitere Strecke war etwas monoton und nach etwa 15 min laufen stieg etwas Unbehagen wegen der Strecke in mir auf. Als endlich drei folgende Läufer aufschlossen war ich sogar froh darüber überholt zu werden und reihte mich hinter dem Frontmann ein. Der enge Pfad forderte nun höchste Konzentration und jeder Sprung abwärts musste exakt sitzen. Der zugewachsene Single Trail bot eine Mischung aus Schnee, Eis und Steinen. Hinter mir hörte ich dann ein Rutschen, Fluchen und das Knacken von Zweigen. Aber es war nichts ernstes passiert.
Das letzte Stück zur Elbe war dann ein asphaltierter extrem steiler Weg. Die letzte Gerade der 24,5 km absolvierte Thomas Kolarik, mit einer Siegzeit von 1:49:37 als Jahresbester.
Der Lauf war einer der schönsten des Jahres. Im Ziel gab es dann noch ein ordentliches Buffet und wenn schon Rum zum Tee angeboten wird, sage ich nicht nein. Natürlich nur nach dem Lauf.
Zu Technik und Training ist zu bemerken, dass die Laufschuhe eine rutschfeste Profilsohle haben müssen. Trittsicherheit, eine gute Balance und absolute Aufmerksamkeit für jedem Schritt sind in jeder Phase des Laufes notwendig. Anforderungen beim Lauf sind das Bewältigen von permanenten Anstiegen und von Anstiegen am Ende von langen Bergabstrecken. Dort gibt es einen gefühlten toten Punkt da plötzlich wieder die Erdanziehung überwunden werden muss. Neu ist auch, dass schnelles Laufen steiler Gefällestrecken, ohne Oberflächenbesonderheiten, mit entsprechender Technik laufentscheidend sein können.
Abschließend muss noch von einem ungewöhnlichen Vorfall berichtet werden. Der Zweitplatzierte, Pavel Jindra lief unterwegs falsch und war mit einer Zeitstrafe von 10 Minuten, wegen des vermeindlich erlangten Vorteils einverstanden. Dadurch kam er auf Platz 12 und die Anderen rückten nach. Ein Vorwurf kann ihm eigentlich nicht gemacht werden da auch andere sicher unbewusst etwas von der nicht abgesperrten Strecke abwichen. Nach etwa 4 km lief er im Anstieg als starke Leistung zur Spitze vor und lief dort bis zum Schluss mit. Seine Entscheidung ist natürlich eine besondere Form der Ehrlichkeit und Fairness im Breitensport.

http://bezeckypohar.wz.cz/OldWeb/index.htm