Nachdem sich das Wetter läuferfreundlich gehalten hatte wurde der Lauf in Anwesenheit des Nikolaus um fünf Minuten nach zehn Uhr durch den klassischen Countdown gestartet. Zügig ging es nach einer langen Geraden in die erste Biegung. Auf dem Radweg am See waren nach reichlich 2 km die Positionen an der Spitze weitgehend verteilt. So konnte Christoph Winkler einen stetig wachsenden Vorsprung herausarbeiten und gewann mit 1:03:34 h den Lauf verdient. Die Platzierten konnten ihre Position auch schon über die Gesamtstrecke halten.
Schön war es dann im Ziel wo bei Tee und Kuchen sofort die Urkunden ausgedruckt wurden.
Da der Lauf als Volkslauf hauptsächlich der Freude an der Bewegung dient und die Veranstaltung auch durch die freundliche Organisation geprägt war werde ich sicher wieder kommen. Voranmelder erhielten ihre Startnummer übrigens mit aufgedruckten eigenem Namen.
Der Lauf war für mich eine besondere Herausforderung. Nachdem mit Christoph und Rico überraschend zwei gute Läufer vom 6.12. in Eula mit am Start waren, stand also ein schöner Vergleich meiner Form an.
Es kam dann aber alles etwas anders. Gleich am Anfang musste eine Art S durchlaufen werden. Irgendwie ging es dann über eine Straße und die Autos mussten erst einmal stoppen. Christoph meinte dann etwas verunsichert, dass der Weg eigentlich am See entlang gehen sollte. Also ging es im Schwenk wieder zur Seepromenade. Diese Entscheidung war also richtungweisend. Ein "Alter Hase" sagte später die Strecke wäre etwas anders gewesen als sonst, aber sicher wurde sie nur etwas verändert. Nachdem der Strand bei Großkoschen Erinnerungen an den Sommer weckte hatte ich mein Tempo gefunden. Durch die einzigen Pfützen der sonst befestigten Strecke ging es nun in eine Ferienanlage. Die vor mir laufenden verlor ich plötzlich aus dem Auge. Jetzt war ich selbst verunsichert. Der Läufer hinter mir hob hilflos die Arme und die Zwei vor mir kamen nun auch zurückgelaufen. Wie vier gefangene Rehe mussten wir nun einen Weg aus der umzäunten Anlage finden. Die Lösung war an einem Tor gefunden. Da half nichts, wir mussten trotz Stahlzacken darüber steigen. "Hallo, wir sind wieder richtig". Direkt vor der Armada des Hauptfeldes waren wir wieder auf Kurs. Kurz danach gab es Tee beim 8,5'er Verpflegungspunkt. Weiter ging es nach Plan. Ein Ordner wies uns den Weg der in Niemtsch auf der Straße verlief. An der nächsten Linkskurve ging rechts eine Sackgasse ab. Instinktiv sagte ich den fragenden Mitläufern, dass die Hauptstraße richtig wäre, da wir doch nicht in eine Sackgasse laufen würden. Das die Sackgasse einen schönen Blick auf den See bietet und als Radweg durchführt erfuhr ich später. Es sollte nun so sein, dass wir von hinten den Hinweis bekamen doch rechts abzubiegen. Die Wende bedeutete damit: Der Hinterste läuft nun vorn. Aber um das Laufen geht es ja und die Zufriedenheit ist schnell wieder da. Aber was war das? Hier scheint es noch eine zweite Veranstaltung zu geben. Wir liefen von der Seite direkt in ein gut gefülltes Läuferfeld hinein. Vorn Läufer, hinten Läufer...rechts und links! Eine Reifenpanne ist kein kein Problem, aber bei dreien breche ich eine Radtour ab. Bisher gab es das noch nicht und wie es aussieht, würde ich wohl auch nach der fünften weiterfahren. Jedenfalls waren das die Läufer vom Nikolauslauf und die letzten km bin ich dann auch noch eisern gelaufen.
Gerade solche Lauf-Erlebnisse bleiben sicher eher in Erinnerung als eine glatte Veranstatung im Dezember.