Týniště nad Orlicí. 23.07.2011. Das der Ort lt. Wikipedia, einst deutsch: Tinischt hieß, laß ich nur, als ich nach der richtigen Schreibweise sah. Aber doch eine geschichtlich interessante Entdeckung, auch wenn sich mir der Namensursprung nicht gleich erschließt. Hier endete jedenfalls mein erster Ultra-Lauf über 100 km. Ein Lauf mit einer Bewertung, die für die Qualifikation zum UTMB, 3 Punkte bringt. So viel zur Einstufung! Ansonsten wird mir die Dimension des Erlebten erst jetzt, langsam, bewußt. Auch bei diesem Lauf stand die Wetterprognose für das Wochenende gegen eine Teilnahme. Ich rechnete mit starkem Regen. Wie schon im Dezember 2010, damals wegen Schneechaos, wollte ich wieder witterungsbedingt absagen. Nur passte der Lauf ideal in mein Profil für dieses Jahr. Als mein Name dann in der Teilnehmerliste erschien gab es auch kein zurück mehr. Dies sollte dann mit erstaunlich gutem Wetter belohnt werden. Die Wege waren aber meist durch Oberflächenwasser geflutet und durchweicht. Nicht auszumalen, was da bei anhaltenden Regen passiert wäre. Der nächtliche Laufabschnitt war eine harte Probe mit mehrfachen Gebirgsbachquerungen, bei Wasserpegeln bis zu den Oberschenkeln und wüst auf dem Pfad liegenden, umgestürzten Bäumen, die keinen Weg mehr erkennen ließen. Schließlich waren auch die roten Balkenmarkierungen an Bäumen. Aber an welchen? Über Tempo braucht man da nicht zu sprechen. Meine größte Unsicherheit lag auch in der Nacht. Am Freitag, um 22 Uhr war der Start. Als überwältigender Film zog sich die Schlange der Stirnlampen über die nächtlichen Hänge von Staré Město zum Králický Sněžník (1425 m) im Glatzer Schneegebirge (Wikipedia) hinauf. Später bildeten sich Teams ähnlicher Geschwindigkeit. Ich war in einer 9 Personen Gruppe und wir kamen, problemlos und kurzweilig, gemeinsam durch die Nacht. Ehrgeiz und Egoismus wäre hier, bei einem Ultralauf, falsch gewesen. Ein Läufer kannte dann auch den Weg zu dem markanten Elefanten-Monument am Gipfel. Um 2:13 Uhr, bei Nacht und Nebel, war von Aussichten aus 1400 Meter Höhe natürlich nicht zu sprechen. Auf polnischer Seite erreichten wir dann, schon im Abstieg, die Bergbaude. Hier kamen uns auch zwei Läufer entgegen. Offenbar gab es noch eine zweite Veranstaltung oder einen Testlauf in anderer Richtung. Um es nicht auzudehnen, nur noch kurz der Dank an alle Organisatoren und Helfer. Die Verpflegung im ersten Abschnitt war super und hat meine Vorräte geschont. Ohne die Rufe der Kontrolleurin am Restaurant hätte ich gar einen K-Punkt überrannt. Der Lauf war mein absoluter und überraschender Höhepunkt und entsprach meiner Vorstellung von Idealismus bei Sportveranstaltungen. Eigentlich auch ein Kapitel im Buch: "Born to run" von Christopher McDougall wert. Natürlich blieb der Wettbewerbscharakter auch hier erhalten. Knapp vor dem Ziel wurde es noch spannend. Als mich Tomas einholte, akzepzierte ich, dass er heute, nach inzwischen fast 18 Stunden Bewegung besser war. Nur als ich dann Peter von hinten kommend sah, wollte ich doch meinen Platz halten. Welchen eigentlich? Ich wußte, wenn er erst auf unserer Höhe wäre, würde es womöglich noch zu einem Kampf um die Plätze kommen. Aber bitte ohne mich. Und plötzlich nachdem ich auf den letzten 20 km, nach der Suppe zur Mittagspause, keine Kraft fand die geplanten 10 km/h zu laufen, hatte ich auf einmal keine Beschwerden mehr und wäre vermutlich, ohne die getroffene Aussage nicht angreifen zu wollen bis zum Ziel gelaufen. Nur kam der Impuls zu spät und ich war jetzt schon zufrieden. Ich hatte meine Platzierung gefunden und wollte sie ins Ziel tragen. Keinen Platz eher und keinen weiter hinten. Und es hat geklappt. Einen guten Bildbericht des Laufes hat Martin gemacht. Beachtet die Nachtszenen am Wasser! Zum Veranstalter.
Dienstag, 26. Juli 2011
Dienstag, 12. Juli 2011
Ergebnishefte
Dresden. Juli 2011. Ein EXTRA Dankeschön gilt den Veranstaltern, die Ergebnishefte verschicken. Der Veranstalter wirbt dabei für sich und bindet die Teinehmer eng an den Event. Aber für die Sportler ist diese Aufwendung in der Post auch eine Überraschung. Vom Oberelbe-Marathon kam das Heft zuerst. Der Dresden-Marathon hat wenigstens ein Heft als Download bereitgestellt. Früher gab es das auch mit der Post! Das wirklich überraschende war aber dann die Post aus Polen. Der Piastenlauf war eh schon einzigartig und ich bin längst zu meinen ersten 50 km in Freier Technik (Skating), für 2012 gemeldet. Aber viele Veranstalter verzichten auf Zertifikate. Der Piastenlauf 2011 hat nun aber eine Urkunde mit dem Ergebnis und ein bunt-informatives Ergebnisheft verschickt. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet.
XTERRA Děčín 2011
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Děčín. 9.07.2011. Neue Bestzeit in Děčín! Dies stimmt, nur war der Vergleich zum Vorjahr nicht wirklich möglich. Nach der Radtour in Nordeuropa, die bis Mittwoch dauerte, sollte nur der Anschluss an die XTERRA Disziplin gehalten werden. Zumal dieser Wettkampf vor den Toren Dresdens ein Pflichttermin ist. Die deutsche Beteiligung war auch diesmal erfreulicher. Die Kernsportart beim XTerra ist das Mountainbiking und die Strecke in Děčín ist technisch anspruchsvoll. Der Kurs wurde aber um etwa 1 km, in der Anfangsphase, verkürzt. Der Schwimmkurs verlief nur parallel zum Ufer in drei Etappen, da die Strömung bei dem Dreieckskurs in den letzten Jahren manchen Schwimmer abtrieb. Auch der Laufkurs war um wenige Höhenmeter entschärft wurden und durfte nicht mehr direkt über den Schlosshügel geführt werden. Schade! Als Fazit bleibt aber ein grandioses XTERRA-TRIATHLON Erlebnis bei wiederholten Spitzenwerten der äußeren Bedingungen. Heiß, sonnig, trocken! Gern wieder.xterradecin
Dienstag, 5. Juli 2011
Elg-Älg-Tour
Stockholm. 5.07.2011. Von Oslo nach Stockholm ging es zur Rennrad-Etappenfahrt (23 mm). Das Wetter war ideal zum radfahren, dass heißt meist nieselig-bedeckt. Norwegen war traumhaft zu fahren. Die ersten Kilometer in Schweden begannen auf einer gewalzten, 10 km langen, Naturpiste bei Starkregen und alles war danach mit einer Schlammschicht bedeckt und die Mechanik knirschte auffällig. So muss Sibirien sein und die schlimmsten Aussichten kamen auf. Aber Ja, die restlichen 600 km verliefen dann über Asphalt und bei wenig Verkehr auch über gefährliche 90 km/h-Fernstraßen mit breiten Randstreifen. Dies war wegen dem Zeitplan nötig. Die skandinavischen Kraftfahrer waren aber auffällig rücksichtsvoll und tolerant. Die knapp 800 km Gesamtstrecke verliefen unter anderen um den halben Vätternsee. Dort lagen noch reichlich Trinkflaschen und kaputte Rennradschläuche im Straßengraben. Im Juni findet hier die traditionelle 300 km Seerundfahrt mit massenhaft Radsportlern statt. Sozusagen der Wasa-Lauf für Radsportler. Da unterwegs wirklich zwei Elche auf der Straße standen war auch der Beweis für die Notwendigkeit der Elchschilder (Wildwechsel) erbracht. Hilfreich war der späte Sonnenuntergang und die noch recht hellen Mittsommer-Nächte. So war tagsüber Zeit für Besichtigungen und Stopps. Am Ende waren es dann noch erleichternde letzte 30 km über Radwege bis zum Königspalast in Stockholm.
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