Bedřichov. 10.01.2010. Endlich Winter! Der Isergebirgslauf konnte nach allen Bangen, als Fest des Schnees stattfinden. Dreitausenddreihundertdreiundsiebzig der reichlich 5000 Skilangläufer waren bei der 43. Auflage über die 50 Kilometer unterwegs. Das Teilnehmerfeld dieses traditionsreichen Laufes, der Worldlopped Serie, ist immer international besetzt. Ski-Idole ziehen dabei das Zuschauerinteresse an. Dieses Jahr konnte der Norweger Thomas Alsgaard kurzfristig als Starter gemeldet werden. Die Läufer starten in 8 Wellen im 5 Minuten Takt zu je 500 Läufern. Der tschechische Präsident Václav Klaus startete pünktlich um neun das
Skirennen. Das hieß, 500 Sportler liefen aus der Box, die Skier und Stöcke in der Hand, auf die mehrspurige Boot-up Arena zum Ski anschnallen und Stöcke einschlaufen. Hier geht für die Besten um eine gute Laufposition. Nach der Chip-Linie wurde es dann 3-spurig und auf der langen Anstiegsstrecke war ein Überholen nur schwer möglich. Da wurde so mancher Stockteller abgetreten und die langen Ski für die klassische Technik brachten einige durch verheddern zum Sturz. Das sich Profiteams einen Wachsmeister leisten, hat einen guten Grund. Kraft, Ausdauer und die richtige Lauftechnik bringen etwa 50 Prozent, den Laufzeit entscheidenten Rest bringt das gute Materia
l und optimal angepasstes Wachsen der Ski. So kam es, dass zahlreiche Unzufriedene, schon am ersten Berg zum Boxenstopp mussten. Also wurde am Loipenrand ordentlich Steigwachs aufgetragen. Alles hätte ich da für ewas Steigwachs gegeben. Aber im weiteren Verlauf hatte ich mit guter Technik, an idealen Anstiegen, ordentlich Plätze gut gemacht. Aber: Wiedersehen macht Freude, heißt es. Und auf leichten Gefällestrecken konnte ich trotz zügigsten Stockeinsatz die eben Überholten an mir vorbeigleiten sehen. Die Euro für den professionellen Wachsservice, wären doch gut angelegt gewesen. Die Schneebedingungen waren bei dem Lauf,
bis Mittag, ja durchaus leicht einzuschätzen und alles andere als schwierig. Gut an der Strecke platzierte Verpflegungspunkte brachten dann aber ungeahnte Kräfte zu Tage und Kilometer 22 war erreicht, hier war ich nun 1:45 Stunden und etwas zu langsam unterwegs, wie ich fand. Da das nur eine Feststellung war, ging es ausgeglichen weiter, Kilometer 31, 36 und die 39, natürlich ohne Prämie für mich. Es lief plötzlich alles von selbst und nun waren es nur noch fünf Kilometer. Auf den letzten 10 km wurde es durch die 25'er Läufer wieder eng und häufiges, aber kurzweiliges, Loipen-hopping war angesagt. Das größte Vergnügen bereiteten die vier steilen und etwas
vereisten Abfahrten. Laut Technik kam ich auf Spitzen von 39 km/h. Eine letzte Abfahrt führte dann auch, unter beginnenden Flockensegen, in das Langlaufstadion und über die Zielgerade durch das Tor. Mit dem Piepen der Zeitmessung war dann meine erste Teilnahme an einer Massenveranstaltung auf Ski glücklich geschafft. Einmalig war das Bild, der als Band durch die weiße Landschaft laufenden Karawane. Der Vergleich des Abstandes von 1:30 h, von mir zu den Ersten des Tages zeigt die unvorstellbare Leistung der Spitze. Gewonnen hatte der Schwede Oskar Svärd mit einer Zeit von 2:14:39.6, knapp dahinter lag Thomas Alsgaard und Stanislav Řezáč aus d
er Tschechischen Republik holte mit nur einer Sekunde Rückstand Bronze.
Sandra Hansson aus Schweden hat mit beachtlichen 2:29:25.9, die 50 km der Frauen gewonnen.